Gegen den Strom!

So kannst Du Deine Bewerbung aufpeppen

Obwohl Bewerbungen eigentlich immer nach dem gleichen Schema aufgebaut sind – und auch Dein Lebenslauf wird sich kaum um 180 Grad drehen – gibt es dennoch ein paar Möglichkeiten, Deine Bewerbung ein bisschen aufzumotzen.

In der Kultur- und Kreativbranche ist es fast Pflicht, mit einer kreativen Bewerbung aufzufallen. Bewirbst Du Dich beispielsweise um einen Ausbildungsplatz als Grafiker, sollte sich Dein Händchen für Gestaltung und Farbgebung auch in Deiner Bewerbung widerspiegeln. Aber auch in anderen Berufen ist es gar nicht so verkehrt, mit ein paar Mitteln aus der Masse herauszustechen: Personaler lesen gerade in beliebten Berufen täglich wahnsinnig viele Bewerbungen, Entscheidungen werden daher oft binnen weniger Sekunden getroffen.

Das Äußere Deiner Bewerbung ist daher der erste Blickfang und ein Grund für den zuständigen Bearbeiter, Deine Unterlagen nicht so schnell aus der Hand zu legen. Es gibt im Internet viele Vorlagen, die Du Dir herunterladen kannst und die Du dann an Deine Daten anpasst. Wähle ein übersichtliches Design, bei dem der Inhalt nicht zu überladen oder verwirrend wirkt, gerade die wichtigsten Fakten sollen noch immer auf einen Blick erkennbar sein. Aber Achtung: In besonders seriösen Berufsfeldern wie beispielsweise im Rechtswesen solltest Du von bunten und schnörkeligen Bewerbungen lieber die Finger lassen. Und: Übertreib es nicht. Nutze nicht gleich zehn verrückte Schriftarten und bunte Emojis, oft reichen schon ein paar wenige Elemente, um die Bewerbung zu pimpen.

Doch auch bei Bewerbungen ist Aussehen natürlich nicht alles: Der Inhalt ist noch immer das, was den Personaler am Ende von Dir überzeugen wird. Nutze keine Standardfloskeln, sondern beginne Dein Anschreiben direkt mit einem Satz oder einer Frage, die Aufsehen erregen, ohne zu reißerisch zu wirken. „Hiermit bewerbe ich mich um...“ ist schon lange nicht mehr  angesagt. Sei mutig und originell und fokussiere Dich auf Deine Stärken, Erfolge und Kenntnisse.

Wenn Du richtig mutig bist, kannst Du auch noch originellere Schritte gehen. Ein Unternehmen tritt im Internet nur mit Texten in Großbuchstaben auf? Dann schreib doch auch Deine Bewerbung so! Oder schreibe zusätzlich zu Deinen Stärken im Lebenslauf auch Deine Schwächen auf, Personaler werden von Deiner Ehrlichkeit überrascht sein. Du könntest außerdem Deinen Lebenslauf auch mal ganz anders aufbauen, zum Beispiel als horizontalen Zeitstrahl. In der Kreativbranche kannst Du sogar noch einen Schritt weitergehen: Bewerbungen in Videoform, als Präsentation oder große Infografik tauchen immer häufiger als besondere Beispiele im Internet auf.

Übrigens: Auch Unternehmen modernisieren ihren Bewerbungsprozess immer mehr. Elektronische Bewerbungen sind auf dem Vormarsch und zunehmend werden auch hier alte Konventionen über den Haufen geworfen. Einige Firmen setzen zum Beispiel auf Online-Formulare, die man direkt in einem Bewerberportal ausfüllen und absenden muss. Manchmal müssen auch über das Internet bereits Online-Tests absolviert werden, um die eigenen Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Eine Bäckerei in Niedersachsen nimmt seit Kurzem auch Bewerbungen via Whats-App entgegen; ein IT-Dienstleister verlangt indes ein Video, bei dem der Bewerber in 15 Sekunden erzählen soll, was ihn ausmacht.

Die Form der Bewerbung wird sich also sicherlich in den nächsten Jahren auch noch weiterentwickeln. Was sich allerdings niemals ändern wird: Am Ende kommt es immer auf Deine Motivation an!

Text: Lisa Kühnert

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