Mach mal Pause

Anstatt direkt an Berufsschule und Uni zu gehen, wählen viele lieber einen Umweg

Dich trennen nun nur noch wenige Monate von Deinem Schulabschluss – und Du weißt trotzdem noch nicht so richtig, was für Dich danach ansteht? Oder bist Du Dir schon sehr sicher, willst aber erstmal noch eine Auszeit vom harten Lernalltag nehmen? Die perfekte Gelegenheit dafür ist jetzt: Viele Schülerinnen und Schüler entscheiden sich nach ihrem Schulabschluss für ein Brückenjahr und damit auch für einzigartige Erfahrungen.

Au-Pair
Wer keinen Bock mehr auf Lernen hat und ein Jahr lang wirklich abschalten will von Schuloder Unithemen, für den kommt vielleicht ein Au-Pair-Aufenthalt in Frage. Für mehrere Monate lebst Du bei einer Gastfamilie im Ausland und kümmerst Dich um deren Kinder und den Haushalt. Du bist also sowas wie eine Nanny. Gehalt bekommst Du dafür zwar meist nicht, darfst aber kostenlos bei der Familie leben und essen, und auch ein kleines Taschengeld ist manchmal noch drin. Deine Aufgaben sind abhängig vom Tagesablauf der Familie, sie können von Schulbrote schmieren und Hausaufgabenhilfe über Wäschewaschen bis hin zum Kochen alles umfassen. Aber auch Freizeit steht Dir zwischendurch natürlich zu: Zeit, Dein neues Zuhause zu erkunden und andere Kulturen kennenzulernen. Buchen kannst Du einen solchen Aufenthalt entweder selbstständig über diverse Internetplattformen oder Du lässt eine Agentur die Arbeit erledigen.

Work and Travel
Reisen, reisen und nochmal reisen – das ist alles, was Du willst, Dein Portemonnaie spricht da aber eine andere Sprache? Ein guter Kompromiss aus Weltreise und Nebenjob ist Work and Travel. Hier reist Du zwar in ein Land Deiner Wahl und  entscheidest auch selbst, welche Städte oder Orte Du unbedingt besuchen möchtest. Gleichzeitig arbeitest Du, um Dir die Reise (zum Teil) zu finanzieren. Du bist sehr flexibel, was den Reiseverlauf angeht, andererseits allerdings auch darauf angewiesen, immer einen passenden Job zu finden. Arbeiten kannst Du eigentlich in allen Branchen, üblich sind zum Beispiel körperlich anstrengende Farmarbeit und Jobs in der Gastronomie oder im Einzelhandel. Ein Work and Travel-Aufenthalt wird zu Recht von vielen als großes Abenteuer wahrgenommen – immerhin stehen die meisten hier zum ersten Mal auf den eigenen Beinen. Wie beim Au Pair kannst Du Work and Travel entweder eigenständig planen oder das Ganze einer Agentur überlassen.

Sprachreise
Wenn Dir all diese Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes nicht ausreichen, um Deine Sprachkenntnisse weiter auszubauen, dann ist vielleicht eine Sprachreise der richtige Weg: Hier verbinden sich intensiver theoretischer Unterricht in einem  Klassenverband mit der praktischen Anwendung direkt in Deinem Wunschland. So bist Du binnen kürzester Zeit ein absoluter Profi in der Fremdsprache und ein neues Land kannst Du gleichzeitig auch noch kennenlernen.

Freiwilliges Soziales und Ökologisches Jahr (FSJ + FÖJ)
Während eines Freiwilligen Sozialen Jahres engagierst Du Dich, wie der Name schon sagt, freiwillig im sozialen Bereich. Wo Du arbeitest, kannst Du Dir selbst aussuchen, mögliche Einsatzbereiche sind gemeinnützige Organisationen oder Krankenhäuser sowie politische oder kulturelle Einrichtungen. Während des FSJ, welches mindestens ein halbes und maximal zwei Jahre dauern kann, kannst Du schon einmal in den Arbeitsalltag hinein schnuppern und erste wichtige praktische Erfahrungen sammeln – egal, ob Du bereits genau weißt, dass Dein zukünftiger Job auch in diesem Bereich angesiedelt sein soll, oder ob Du Dich zunächst in einer Branche ausprobieren willst. Eine weitere Möglichkeit ist übrigens das FÖJ, das Freiwillige  Ökologische Jahr, bei dem Du Dich für Umweltthemen einsetzt.

Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit ist vom Prinzip her fast das Gleiche wie ein FSJ – mit dem Unterschied, dass Du hier ins Ausland reist. Ziel eines solchen Einsatzes ist das Engagement in verschiedenen Hilfsprojekten. Je nach Interessen und Kenntnissen kannst Du Dich im Tier- und Umweltschutz, in Kinderhilfsprojekten oder aber auch in ökologischen Bauprojekten einsetzen. Eine Unterkunft wird Dir gestellt, meist bekommst Du auch Essen; ein Lohn wird Dir allerdings nicht gezahlt. Nach der Arbeit und an den Wochenenden hast Du Zeit, das Land zu erkunden.

Text: lkü

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