Wie dir das Anschreiben gelingt

Bewerbungen für Einsteiger*innen

Eigenlob stinkt. Doch gerade im Bewerbungsanschreiben kommt es darauf an, deine Persönlichkeit im besten Lichte zu zeigen. Das Ziel ist, zum Gespräch eingeladen zu werden. „mach was!“ erklärt, worauf du im Anschreiben achten solltest – ohne zu dick aufzutragen.


Sei sorgfältig

In der Stellenanzeige, auf die du dich bewirbst, findest du in der Regel nicht nur, wie das Unternehmen sich seine potenziellen Mitarbeitenden wünscht, sondern gegebenenfalls auch, wer die Ansprechperson ist. Um nicht gleich bei der Anschrift und der Grußformel einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, achte auf die korrekte Schreibweise des Unternehmens, der Ansprechperson und ihrer Adresse. Die Ansprechperson adressierst du in der Anschrift des Unternehmens direkt unter dem Namen des Unternehmens mit „z. Hd. Frau/Herrn XY“. Besonders dann, wenn du dich als sorgfältige Person präsentieren willst, sollten sich keine Fehler einschleichen. Auch deine Angaben sollten unbedingt korrekt sein, sodass man dich kontaktieren kann.

Tipp: Lass deine Bewerbung von mindestens einer Person gegenlesen und auf Fehler überprüfen, bevor du deine Unterlagen abschickst.



Formatiere richtig...


Formatierungsregeln nehmen dir einige Entscheidungen bei der Gestaltung deines Anschreibens ab. Kreativ kannst du trotzdem werden, allerdings solltest dich an das Grundgerüst halten und dabei immer auf Lesbarkeit achten. Beispielsweise lohnt es sich, auf klassische Schriftarten zu verzichten, um dich von anderen Bewerbungen abzusetzen. Die Schriftart sollte aber nicht zu verspielt sein, wie Comic Sans oder Impact, und die Schriftgröße idealerweise nicht größer als 11 oder 12 – je nach Schriftart. Schreibe außerdem linksbündig und hebe nur den Betreff fett gedruckt hervor.

Tipp: Statt Times New Roman oder Arial eignen sich z. B. Calibri, Helvetika oder Cambria.



...und halte formale Normen ein...


Formatierungsregeln nehmen dir einige Entscheidungen bei der Gestaltung deines Anschreibens ab. Kreativ kannst du trotzdem werden, allerdings solltest dich an das Grundgerüst halten und dabei immer auf Lesbarkeit achten. Beispielsweise lohnt es sich, auf klassische Schriftarten zu verzichten, um dich von anderen Bewerbungen abzusetzen. Die Schriftart sollte aber nicht zu verspielt sein, wie Comic Sans oder Impact, und die Schriftgröße idealerweise nicht größer als 11 oder 12 – je nach Schriftart. Schreibe außerdem linksbündig und hebe nur den Betreff fett gedruckt hervor.

Tipp: Stellenanzeigen haben häufig eine Art Nummerierung. Weist du zum Beispiel im Betreff oder im Einleitungssatz darauf hin, wissen Personaler*innen gleich, auf welche ausgeschriebene Stelle du dich bewirbst.



...aber vermeide Standardfloskeln


Im wesentlichen Teil des Anschreibens, im Text, solltest du dich von deinen Mitbewerbenden abheben. Keine Sorge, dazu musst du nicht besonders kreativ werden, es reicht schon, auf altmodische Standardfloskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ zu verzichten. Auch wenn du im ersten Absatz erklären kannst, wie du auf die Stelle aufmerksam geworden bist, ist es sinnlos, quasi den Betreff zu wiederholen. Da die Einleitung nicht länger als zwei bis drei Zeilen und das komplette Anschreiben nicht mehr als eine DIN-A4-Seite sein sollte, sollten alle deine Formulierungen aussagekräftig sein. Überlege dir immer: Was weiß die Person wirklich von mir, nachdem sie mein Anschreiben gelesen hat?

Tipp: Beginne z. B. damit, was dich persönlich dazu motiviert hat, dich für die Ausbildung oder den Job in dem jeweiligen Unternehmen zu bewerben – schreibe aber nicht nur, dass du motiviert bist, sondern gleich auch, warum.



Individualisiere deine Bewerbung

Informiere dich über das Unternehmen, mache dir Stichpunkte zum Beispiel zur Unternehmensgeschichte und -philosophie. Den ein oder anderen Aspekt kannst du in deinen Bewerbungstext einfließen lassen und mit deinen eigenen Ambitionen verknüpfen. Das zeigt, dass du dir Mühe gegeben und kein Musteranschreiben verschickt hast, das du praktisch an jedes Unternehmen hättest schicken können. Spätestens dann, wenn du zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, solltest du dich sowieso über das Unternehmen informieren.

Tipp: Häufig geben Unternehmen auf ihrer Webseite Tipps für die Bewerbung, die du über den Navigationspunkt „Karriere“ findest. Solltest du zum Beispiel keine Ansprechperson in der Stellenanzeige finden oder weitere Informationen für deine Bewerbung benötigen, lohnt es sich außerdem, dich telefonisch beim Unternehmen zu erkundigen – so kannst du schon mal einen guten Eindruck hinterlassen.


Sei persönlich

Im Anschreiben kommt es darauf an, den Lesenden deine Persönlichkeit näher zu bringen; zeige, dass du kein Roboter bist – denn so mag es klingen, wenn du dir Musteranschreiben aus dem Internet ziehst oder bloß die Anforderungen aus der Stellenanzeige wie Flexibilität, Teamfähigkeit oder Kommunikationstalent wiederholst, ohne dazu zu schreiben, warum du flexibel, teamfähig oder kommunikativ bist. Um zu zeigen, warum du die perfekte Besetzung für die Stelle bist, reicht es, deine fachlichen und persönlichen Qualifikationen mit Beispielen zu untermauern. Mit zu selbstlobenden Formulierungen wie „Ich bin perfekt für diesen Job“ läufst du dagegen Gefahr, unsympathisch zu wirken – dann stinkt Eigenlob wirklich.

Tipp: Lasse dich nicht von einer leeren Seite einschüchtern. Setze dich mit folgenden Fragen auseinander: Wer bist du? Was willst du? Was kannst du? Mache dir dazu Notizen und überlege dir, welche Aspekte du in die Einleitung oder in den Hauptteil packen möchtest. So fällt es dir leichter, Floskeln wegzulassen und dich kurz und überzeugend zu präsentieren.



Konzentriere dich auf die wesentlichen Aspekte

In dein Bewerbungsanschreiben gehört nur das, was wirklich relevant für die Stelle ist. Bewirbst du dich zum Beispiel für eine Ausbildung als Industriekauffrau/-mann, sind Praktika im finanztechnischen oder marktwirtschaftlichen Bereich passend, um auf deine bisherigen Erfahrungen oder sogar Fähigkeiten einzugehen – der Nebenjob als Gassigeher*in ist dagegen eher weniger interessant, es sei denn, du möchtest damit zeigen, dass du verantwortungsbewusst bist. Was nicht mehr in das Anschreiben passt, können Personaler*innen letztendlich auch in deinem Lebenslauf nachlesen. Man munkelt außerdem, dass der Lebenslauf häufig vor dem Anschreiben gelesen wird...

Tipp: Wähle vor dem Schreiben die Stationen aus deinem Lebenslauf aus, die du in deinem Anschreiben hervorheben möchtest und überlege dir, was Personaler*innen dabei von dir erfahren.




Hinweis: Solltest du keinen Zugang zu einem Computer/Laptop oder einem Drucker haben, kannst du deine Bewerbung im Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit kostenlos erstellen, bearbeiten, Dokumente drucken oder scannen oder auf einem USB-Stick speichern. Dort findest du auch zahlreiche Vorlagen, zum Beispiel für dein Anschreiben, die dir als Leitfaden dienen können. Außerdem können dir Mitarbeiter*innen helfend zur Seite stehen – spätestens dann, um deine Bewerbung von einer Person gegenlesen zu lassen. Wo sich das nächste BiZ in deiner Nähe findet, erfährst du online über die Webseite der Bundesagentur für Arbeit.


 

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Text : Katharina Hübner
Foto: Adobe Stock

 

 

 

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