Der Nachweis deiner Fähigkeiten
Das meiste, was du in Anschreiben oder Lebenslauf behauptet hast, solltest du auch in deinen Anlagen belegen können. Deine Zeugnisse, Zertifikate oder auch Beurteilungen aus Praktikumsbetrieben sind der beste Beweis, denn hier sprechen die Fakten oder „Zeugen“ für dich. Übrigens: Auch ehrenamtliche Aktivitäten kann man sich bescheinigen lassen – bitte einfach deine*n Trainer*in, Teamleiter*in oder Vereinschef*in, ein paar nette Zeilen über dich – eine Referenz – zu schreiben, die dich für dein Wunschunternehmen noch attraktiver machen.
Was muss rein?
Generell gibt es keine Vorschrift, welche Dokumente in den Anlagen enthalten sein sollten. Je nachdem, wo du dich in deinem beruflichen Werdegang gerade befindest, musst du individuell entscheiden, welche Anlagen deine Bewerbung am besten unterstreichen. Außerdem können die Anhänge deine Fertigkeiten in einem bestimmten Bereich bestätigen, die für die Ausbildung relevant sein könnten. Wichtig ist, bei der Auswahl der Anlagen mit Köpfchen vorzugehen und sich auch die Frage zu stellen, was den Personalchef interessieren könnte.
Bei einer zeitgemäßen Bewerbung solltest du den Fokus auf das Aktuelle und Wesentliche legen. Wenn du dich auf das Wichtigste beschränkst, zeigst du außerdem, dass du die Dinge gut auf den Punkt bringen kannst. Mehr als 20 Anlagen sind einfach zu viel des Guten und überschreiten wahrscheinlich auch das Versandvolumen von Dateien, oder deiner Bewerbungsmappe.
Diese Dokumente können in deinen Anhängen enthalten sein:
- Schulzeugnisse, Zeugnisse über Ausbildungs- und Studienabschlüsse
- Praktikumszeugnisse, Arbeitszeugnisse, Empfehlungsschreiben
- Zertifikate (z.B. von Sprachkursen und Lehrgängen)
- Bescheinigungen über Ehrenämter (z.B. im Sportverein)
- Falls es zur Stelle passt: Weiterbildungszertifikate oder Seminarbescheinigungen
- Falls gefordert: Motivationsschreiben, Arbeitsproben, Kopie des Führerscheins, Kopie des Führungszeugnisses, Gesundheitszeugnis
Zur Erklärung
Bewirbst du dich gleich nach Ende deiner Schulzeit, ist deine wichtigste Anlage dein Abschlusszeugnis. Aber reicht denn ein einziges Zeugnis aus? Nun, dafür gibt es keine klaren Regelungen. Wenn in der Stellenausschreibung nicht explizit nach mehreren Zeugnissen gefragt wird, reicht das aktuelle Zeugnis im Grunde aus. Du machst aber auch nichts falsch, wenn du die letzten beiden oder sogar letzten drei Zeugnisse mitschickst.
Wenn du noch kein Abschlusszeugnis vorliegen hast, ist das kein Problem. Wenn nicht ausdrücklich nach einem Abschlusszeugnis verlangt wird, kannst du beispielsweise einfach dein letztes Halbjahreszeugnis anhängen. Damit zeigst du, dass du nicht erst nach dem Abschluss an deine berufliche Zukunft denkst, was in vielen Unternehmen gut ankommt.
Dabei solltest du in deinem Anschreiben erwähnen, wann du deinen Abschluss in der Tasche haben wirst und dass du das Abschlusszeugnis dann entsprechend nachreichst.
Das Gesundheits- oder das Führungszeugnis schickst du nur mit, wenn es ausdrücklich verlangt wird. Das Gesundheitszeugnis musst du häufig bei Berufen in der Gastronomie oder dem Lebensmittelverkauf vorlegen. Ein Führungszeugnis möchten Arbeitgeber beispielsweise sehen, wenn du beruflich mit Kindern oder Jugendlichen zu tun hast.
Kopien und Beglaubigungen:
Grundsätzlich ist es wichtig, dass du in deiner Bewerbung nie die Originale deiner Dokumente versendest, sondern immer Kopien. Von Schul-, Ausbildungs- und Studienzeugnissen werden oft beglaubigte Kopien angefordert. Einige Exemplare bekommst du oft schon während der Zeugnisübergabe mitgeliefert, ansonsten kannst du dir auch welche in den Sekretariaten deiner alten Schule/Uni anfertigen lassen. Bewirbst du dich an einer Hochschule, muss die Kopie deines Abiturzeugnisses aber auf jeden Fall beglaubigt sein. Von Praktikumszeugnissen und dergleichen kannst du reguläre Kopien anhängen.
Beglaubigungen erhältst du ansonsten auch im Schulsekretariat, bei den örtlichen Bürgerdiensten und Parr-, sowie Gemeindebüros. Auch ein Notar kann dir entsprechende Beglaubigungen erstellen, das kostet aber meistens etwas mehr. In jedem Fall solltest du immer ein Original des Dokuments zur Beglaubigung dabeihaben.
Schlechte Noten oder Makel?
Am wichtigsten ist: Du hast einen Schulabschluss. Das gibt schon mal Bonuspunkte bei den meisten Arbeitgebern. Ob deine Noten eine wichtige Rolle spielen, hängt vom Beruf und vom Unternehmen ab. Möchtest du im kreativen Bereich, z.B. als Mediengestalter, arbeiten, ist deine Kunst-Note wichtiger als deine Physik-Note. Als Bankkauffrau musst du ein Gespür für Zahlen mitbringen, mit einer Fünf in Mathe wird es da also eher schwierig.
Schlechte Noten sind aber kein Grund, gleich aufzugeben, mit einer guten Bewerbung und viel Motivation kannst du trotzdem überzeugen. Bitte komm nicht auf die Idee, das Zeugnis wegen deiner Noten wegzulassen. Ein schlechtes Zeugnis ist immer besser als gar keines.
Ein Praktikum ging nach hinten los oder im Zeugnis verbergen sich schlechte Noten? Kein Ding, du entscheidest, was in den Anhang kommt. Wenn dir zum Beispiel ein Praktikumszeugnis peinlich ist, dann lass es weg. Es kann jedoch sein, dass künftige Arbeitgebende und Ausbildungsbetriebe danach fragen.
Arbeitszeugnisse
Wenn du frisch von der Schule kommst, dann hast du vermutlich noch nicht so viele Erfahrungen in der Berufswelt gesammelt. Also mach dir keinen Kopf, niemand erwartet ein Arbeitszeugnis, wenn du dich für eine Ausbildungsstelle bewirbst.
Arbeitszeugnisse kannst du dir aber auch für ein Praktikum oder einen Nebenjob ausstellen lassen, falls du so etwas mal gemacht hast. Wenn diese Tätigkeiten inhaltlich zu der Ausbildung passen, für die du dich bewirbst, ist das natürlich am besten. Aber auch sonst kann es nicht schaden, wenn du dir zum Beispiel deinen Fleiß, deinen freundlichen Umgang mit Kunden oder deine Zuverlässigkeit bestätigen lässt. Auch mit einer Bescheinigung für ein ehrenamtliches Engagement kannst du punkten.
Anlagenvermerk im Anschreiben
Falls Anlagen mitgeschickt werden, kannst du diese am Ende des Anschreibens mit dem Wörtchen „Anlagen“ zu vermerken. Ob du es einfügst oder nicht, kannst du vom Platz abhängig machen, den du auf der Anschreibenseite noch zur Verfügung hast. Bevor du es als noch mit auf die Seite quetschst, lass es lieber weg. Das Wort sollte in der gleichen Schriftart (optional auch fett), linksbündig und 3 Zeilen unter der Grußformel angebracht werden. Ist der Platz links knapp, so kannst du es auch rechtsbündig auf gleicher Höhe mit deinem Namen platzieren.
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