Lernen ohne Lehrer

Wie du Home-Schooling oder Prüfungsvorbereitung organisierst

Zugegeben, ein kleines bisschen bist du jetzt wahrscheinlich schon selbst ein Experte fürs Home-Schooling – die Schulschließungen im Frühjahr haben dafür so einiges getan. Mit ein bisschen Glück kennt sich jetzt sogar dein Lehrer auch ein bisschen besser aus, was Gruppen-Chats, Videokonferenzen oder das Erstellen von PDFs betrifft. Doch auch, wenn wieder „Regelbetrieb“ herrscht, helfen dir die Tipps der „mach was“-Redaktion zum „Lernen ohne Lehrer“ – beispielsweise bei der Prüfungsvorbereitung.  

 

Besorg dir einen richtigen Arbeitsplatz

Nicht nur in der Schule, auch beim Lernen daheim gilt: Umgebung ist alles! Richte dir deshalb einen ordentlichen Arbeitsplatz ein. Mit Laptop oder Smartphone, wenn du beides benötigst. Mit ausreichend Platz für Bücher oder Schreibmaterialien. Mit einem gemütlichen Stuhl, auf dem du mehrere Stunden verbringen kannst. Mit ausreichend Licht und viel frischer Luft. Vor allem aber ist eines wichtig: Trenne – soweit möglich – „Arbeit“ und „Privates“. Also lerne am Schreibtisch und nicht im Bett – genau das nämlich zeigt all deinen körperlichen und geistigen Systemen: Hier geht es um was wichtiges, nicht um Erholung.

 

Mach dir einen Plan

Dass es in der Schule einen Stundenplan mitsamt Pausen gibt, ist volle Absicht – so wird ein richtiges Maß zwischen Anstrengung und Erholung, aber auch eine Struktur fürs Lernen geschaffen. Genau diese Struktur solltest du dir auch fürs Lernen ohne Lehrer geben. Also: Überlege dir, wie viele Stunden täglicher Arbeit realistisch sind. Wie viel Zeit brauchst du zum Verstehen des Stoffs – und wie viel zum Üben? Wenn du den Überblick über die „To dos“ hast, weise jedem Arbeitspaket Zeiträume zu und versuche, dich soweit wie möglich daran zu halten. Und: Vergiss nicht, auch Pausen einzuplanen, in denen Körper und Geist abschalten und du mit Schlaf, Freizeit oder Essen neue Energie tanken kannst. Wenn du dich da erstmal an den Schulrhythmus hältst, bist du sicher schon gut im Plan.

 

Sorg für Ruhe 

Arbeitsplatz und Arbeitsplan stehen – aber deine kleine Schwester will partout lieber spielen? Dein großer Bruder gibt den Laptop nicht frei? Deine Eltern rufen zum Mittagessen? Diese Störungen gibt es in der Schule normalerweise nicht, also versuche, sie auch beim Lernen zuhause auszuschalten. Am besten funktioniert das, wenn ihr solche Fragen in der Familie besprecht. Und Arbeitszeiten ebenso wie Pausen und Freizeit miteinander koordiniert.

 

Bleib in Kontakt 

Der Mensch ist ein soziales Wesen und soll es auch bleiben. Und weil der Pausen-Tratsch mindestens genauso wichtig ist wie der Lernstoff, solltest du auch beim Lernen zuhause nicht drauf verzichten. Doch während in der Schule der Lehrer aufpasst, dass du nicht zu sehr abgelenkt wirst, musst du das zuhause allein organisieren. Möglich ist das: Besprich mit deinen Freunden, wann ihr gemeinsam eine virtuelle Pause – mit Kaffee vor dem Handy oder Laptop – machen oder wann ihr miteinander den Nachmittag oder Abend verbringen wollt. Im besten Fall könnt ihr euch auch während des Home-Schoolings oder in der Vorprüfungszeit zu Lerngruppen verabreden. Wichtig ist nur: Haltet euch nicht nur an den Pausenplan, sondern auch an den für die Arbeit.

 

Hol dir Hilfe 

Papa hat keine Ahnung von Infinitesimalrechnung und Mamas letzte Gedichtinterpretation liegt schon Jahre zurück? Kein Problem! Wenn du beim Verstehen und Lernen nicht weiterkommst, solltest du dir Hilfe suchen. Nutz doch weiterhin die Chatgruppen, virtuellen Unterrichtsräume und Lehrerkontakte aus der Zeit des Lockdowns. Frag deine Freunde oder zur Not auch die Klassenstreber, ob sie dir weiterhelfen können. Oder schau mal im Internet: Während der Schulschließungen im Frühjahr sind unzählige neue Unterrichtskanäle von engagierten Lehrkräften entstanden, die (fast) jeden schwierigen Stoff anders und manchmal besser erklären als dein Schullehrer. Oft kann man ihnen sogar über die Kommentar- oder Chatfunktionen Fragen stellen. Also: Nicht verzweifeln, die Hilfe ist nah!

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Zuhause lernen muss organisiert werden – sorg dafür, dass dich deine kleine Schwester nicht stört. (shutterstock)