5 Fragen an einen Brauer

Toni beantwortet Fragen zum Alltag als Brauer

Hopfen, Malz, Hefe und Wasser - Allein aus diesen vier Zutaten soll laut Reinheitsgebot Bier hergestellt werden. Damit es aber dazu kommen kann, bedarf es geschickter Brauer*innen. Toni ist seit mittlerweile 5 Jahren ausgelernter Brauer und hat der ‚mach was!’-Redaktion exklusiv einige Fragen zu seinem Handwerk beantwortet.

 

1. Welche falschen Vorstellungen haben Andere von deinem Beruf?

„Jeder Brauer würde sehr viel trinken bzw. auf der Arbeit exzessiv trinken. Obwohl es in jeder Abteilung Kostproben gibt, so werden sie nur wenn notwendig genommen."

 

2. Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?

„Relativ unterschiedlich, je nachdem ob man braut oder abfüllt. Mittlerweile befinden wir uns im 2-Schichtbetrieb, d.h. 10 Stunden Schichten, außer Freitags. So gibt es Tage, an denen wir Abfüllen, in Flaschen, Dosen oder Fässer und Tage, an denen wir brauen.

Die Abfüllung ist eigentlich eine sich dauernd wiederholende Arbeit, je nachdem an welcher Stelle man steht. Das Brauen wiederholt sich ungefähr alle 8 Stunden.“

 

3. Was gefällt dir am besten und am wenigsten gut an deinem Beruf?

„Mit einem traditionellen Handwerk hat man vor allem hier in meiner Heimat ein gutes Standig in der Gesellschaft. Ebenfalls ist das Brauerhandwerk sehr gut bezahlt.

Der Beruf bringt aber auch harte körperliche Arbeit mit sich, sowie einen relativ rauen Umgangston im Handwerk.“

 

4. Wie wird man Brauer*in? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?

„Man durchläuft eine 3-jährige Ausbildung. Ein Hauptschulabschluss reicht, aber höhere Bildungsabschlüsse werden klar bevorzugt.

Da der Brauer und Mälzer ein seltener so genannter Doppelberuf ist, muss man je nachdem, ob man in einer Mälzerei oder Brauerei lernt, im jeweils Anderen ein Praktikum ablegen. Zusätzlich besucht man natürlich eine Berufsschule, in der man an Kleinstanlagen auch eigene Bierkreationen ausprobieren kann.“

 

5. Was würdest du jedem mit auf den Weg geben, der sich für den Beruf interessiert?

„Es braucht ein wenig handwerkliches Geschick und gute naturwissenschaftliche Kenntnisse. Man sollte sich bewusst sein, dass ein Handwerk auch immer körperliche Arbeit bedeutet.“

 

Zusatzfrage: Wie hat sich dein Beruf durch die Corona-Pandemie verändert?

„Die Brauindustrie leidet natürlich unter den geschlossenen Wirtschaften und den ausbleibenden Festen. Deshalb war ich persönlich über 2 Monate in Kurzarbeit.“

 

Willst du sonst noch irgendwas loswerden?

„Das 2.bestbezahlte Handwerk nach dem Goldschmied bringt viel Freude, aber auch viel gewissenhaft zu leistende Arbeit.“

Zurück